Wie würden die Medientage München wohl eröffnet werden, wenn nicht ein Branchenexperte, sondern ein gewisser rothaariger Kobold auf die Bühne käme?

Peter „Bulo“ Böhling hat sich genau das gefragt – und in seiner aktuellen turi2-Kolumne ein ebenso kluges wie augenzwinkerndes Gedankenspiel geliefert: Pumuckl eröffnet die Medientage. Und was er sagt, klingt nach mehr als nur Schabernack.

Zwischen KI, Buzzwords und Kobold-Logik

In einer Branche, die sich gerade fast täglich selbst neu erfindet, jagt ein Trend den nächsten: Künstliche Intelligenz, algorithmische Personalisierung, neue Plattformen, neue Formate.
Aber während auf den Panels über „die Zukunft des linearen Fernsehens“ und „die Monetarisierung von Podcasts in der Creator Economy“ gesprochen wird, steht Pumuckl da, schwingt seinen roten Wuschelkopf – und ruft:

„Eine KI, die kann nicht kitzeln! Eine KI hat keine Seele, keinen Schabernack im Kopf!“

Und damit bringt er einen zentralen Punkt auf den Tisch, der in all den Buzzwords oft verloren geht: Medien brauchen Seele. Überraschung. Haltung. Persönlichkeit.

Medien brauchen wieder mehr Eigensinn

Wenn wir mit jungen Zielgruppen arbeiten, Podcasts produzieren oder Radiokonzeptionen entwickeln, merken wir es selbst: Es geht längst nicht mehr nur um Inhalte, sondern um Verbindung.

  • Menschen wollen Haltung statt Hüllen.
  • Sie suchen Unverwechselbarkeit statt Hochglanz.
  • Und ja, sie sehnen sich nach Überraschung – nach einem kleinen „Kobold-Moment“ im medialen Einheitsbrei.

Was also tun?

Drei Dinge, die wir von Pumuckl mitnehmen können

  1. Haltung schlägt Hochglanz
    Zeigt, wofür ihr steht. Ob im Talk, im Feed oder im Audioformat – Inhalte mit Kante werden erinnert.
  2. Unberechenbarkeit ist ein Feature
    Lasst nicht nur KI optimieren – lasst auch Platz für das Unerwartete. Für spontane Live-Momente, echte Reaktionen, ungewöhnliche Perspektiven.
  3. Medien sind Emotion, nicht nur Distribution
    Der Unterschied zwischen „konsumiert“ und „berührt“ ist riesig. Pumuckl erinnert uns daran, dass das Herz am Mikrofon oft mehr bewegt als jede Analyse.

Fazit

Die Medientage mögen technisch aufgerüstet sein – aber was bleibt, sind Geschichten mit Seele. Vielleicht brauchen wir gerade deshalb mehr Pumuckl in unseren Redaktionen, Studios und Konzeptmeetings:
Mehr Humor, mehr Haltung, mehr Herz.

Und ein bisschen Schabernack schadet nie.

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