Influencer:innen sind längst nicht mehr nur für Beauty, Food oder Lifestyle relevant – sie sind echte Markenbotschafter:innen mit Communities, die ihnen zuhören, vertrauen und folgen. Für Radiomacher:innen stellt sich also die Frage: Kann Influencer-Marketing auch im Radiokontext sinnvoll sein?
Die Antwort: Ja – wenn es strategisch gedacht und authentisch umgesetzt wird.

1. Warum Influencer:innen für Radiosender interessant sind

Social Media ist der neue Empfangskanal – vor allem für junge Zielgruppen. Während UKW und klassische Webradios im Alltag vieler Gen Z-Hörer:innen weniger präsent sind, erreichen Creator:innen mit ihren Reels und Stories Millionen.

Laut einer aktuellen Studie von Lucky Shareman und Appinio (April 2025):

  • 76 % der Nutzer:innen halten Marken durch Influencer glaubwürdiger
  • 73 % gewinnen dadurch Vertrauen
  • 90 % konsumieren Influencer-Content bevorzugt auf Instagram, v. a. über Stories & Reels

Für Radiosender bedeutet das: Wer neue Zielgruppen emotional binden, Programmformate bewerben oder seine Markenidentität erweitern will, sollte Influencer-Marketing nicht nur als Werbung, sondern als echte Kommunikationsform verstehen.

2. Wie Influencer-Marketing im Radiokontext funktionieren kann

a) Programm-Formate promoten
Lass Influencer:innen neue Shows anteasern, Rubriken begleiten oder Umfragen in ihrer Community teilen – als digitale „Außenredaktion“.

b) Events und Aktionen verlängern
Radioaktionen, Gewinnspiele oder lokale Konzerte bekommen über Influencer:innen eine zusätzliche Bühne – mit direkter Interaktion und Community-Charakter.

c) Sender-Marken emotionalisieren
Creator:innen verleihen eurer Sender-DNA ein Gesicht – besonders dann, wenn sie selbst Fans eures Programms sind. So wird aus neutraler Reichweite echte Resonanz.

d) Eigene Hosts als Mikro-Influencer stärken
Viele Radiomoderator:innen bauen sich auf Instagram, TikTok oder LinkedIn eigene Reichweiten auf. Das lässt sich gezielt fördern und in die Senderstrategie einbinden – Radio kann selbst Influencer sein.

3. Was Sender bei Influencer-Kooperationen beachten sollten

  • Authentizität schlägt Reichweite: Lieber kleiner Creator mit starker Community als Reichweite ohne Wirkung
  • Langfristige Kooperation statt einmaliger Spot: Influencer:innen sind keine Plakatwand – sie leben von Glaubwürdigkeit
  • Format- & Plattformkompetenz: Instagram Stories und Reels performen deutlich besser als klassische Feed-Posts – das sollte auch in der Contentplanung berücksichtigt werden
  • Strategische Einbindung in die Gesamtkommunikation: Influencer-Aktivierung sollte Teil des übergreifenden Marketing-Mix sein, nicht Add-on

4. Fazit

Influencer-Marketing ist längst nicht mehr nur für Konsumgüter spannend – auch Radiosender können davon profitieren, wenn sie echte Partnerschaften eingehen, Community-Denken zulassen und Content nicht nur on Air, sondern auch in den Feeds der Zielgruppe mitdenken.

Ob lokale Creator:innen, Musik-TikToker:innen oder Moderator:innen mit Instagram-Story-Reichweite: Wer das Potenzial erkennt, erweitert sein Publikum, stärkt seine Marke – und bleibt hör- und sichtbar.