In einer Medienlandschaft, in der viele klassische Gattungen Reichweite verlieren, zeigt das neue MEEDIA-Dossier „Daten Audio 2025“: Radio behauptet sich – und wächst in zentralen Zielgruppen sogar wieder.
Radio als Stabilitätsanker
Laut MA 2025 Audio II hören werktags von 6 bis 18 Uhr rund 20,7 Millionen Menschen Radio – fast eine Million mehr als im Vorjahr. Besonders bemerkenswert: In der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen stieg die Hörerzahl von 8,8 auf 9,5 Millionen, auch die 14- bis 29-Jährigen legten leicht zu. Während Fernsehen und Print rückläufig sind, bleibt Radio ein verlässlicher Reichweitenfaktor – auch im Werbemarkt.
Die Werbeumsätze steigen gegen den Branchentrend: Laut Nielsen legte Radio im Jahresverlauf um 0,9 Prozent zu, während TV und Print deutlich verloren. Sender wie Radio Bob!, Rock Antenne und Sunshine Live erzielten zweistellige Zuwächse – vor allem dank DAB+ und klarer musikalischer Profilierung.
DAB+, IP-Audio und Podcasts – das erweiterte Audio-Ökosystem
Der DAB+-Hörerkreis wächst stark: Bereits 33 Prozent der Bevölkerung empfangen Radio digital, bei den 30- bis 59-Jährigen sind es fast 40 Prozent. Auch IP-Audio bleibt stabil: WDR 2 und Deutschlandfunk führen mit über 14 Millionen monatlichen Sessions, stärkster Privatsender bleibt Antenne Bayern.
Podcasts ergänzen dieses Bild: „Mordlust“, „Lanz & Precht“ und „Baywatch Berlin“ führen das Ranking an – mit Hunderttausenden Downloads pro neuer Folge. Die MA Podcast zeigt: True Crime, Personality und Talk dominieren weiterhin.
Was das für Radiomacher bedeutet
Die Zahlen zeigen: Audio bleibt ein Wachstumsfeld – linear wie digital.
Für Radiomacher heißt das:
- Reichweite bleibt wertvoll: Lineares Radio ist weiterhin der tägliche Begleiter und verlässlicher Werbeträger.
- DAB+ und IP-Audio wachsen: Wer frühzeitig in digitale Verbreitungswege investiert, stärkt Reichweite und Markenbindung.
- Inhalte zählen mehr denn je: Musikalische Schärfung, Personality und klare Markenführung treiben den Erfolg.
- Werbemarkt bleibt stabil: Audio bietet Planbarkeit – auch in volatilen Zeiten.
Fazit
Während andere klassische Medien schrumpfen, behauptet sich Radio mit stabilen Reichweiten und wachsenden Werbeerlösen. DAB+, Online-Audio und Podcasts erweitern das Ökosystem – und machen Audio vielseitiger, messbarer und zukunftsfähig.
Radio ist nicht das alte Medium – es ist das verlässliche Fundament der neuen Audiowelt.




