Worum geht es
„Sei laut. Sei klar.“ ist eine neue Initiative der Landesanstalt für Medien NRW, die Medienprojekte fördert — mit dem Ziel, Demokratie, Vielfalt und gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken. Zielgruppe sind Medienhäuser, Creator, Vereine oder auch Bürgerprojekte, die sich klar gegen Radikalisierung, Extremismus und Polarisierung positionieren (oder gesellschaftlich relevante Themen in den Fokus rücken).
Gesucht werden Podcasts, Videoformate, Social-Media-Kampagnen oder Community-Events — also alle Formate, mit denen man Menschen erreicht und Dialog anstößt. Der Fördertopf umfasst insgesamt 475.000 Euro. Pro Projekt sind Zuschüsse zwischen 10.000 € und maximal 100.000 € möglich; gefördert werden bis zu 90 % der Gesamtkosten. Der Antrag darf aber erst eingereicht werden — die Umsetzung darf noch nicht begonnen haben.
Die Bewerbungsfrist endet am 2. Februar 2026 um 12:00 Uhr. Mitte März 2026 will der zuständige Expertenbeirat entscheiden, welche Vorschläge gefördert werden.
Warum das besonders für Radiostationen interessant sein könnte
1. Radio ist ideal für demokratische und gesellschaftliche Themen
Radio erreicht breite Zielgruppen, schafft Nähe und ist oft schneller, authentischer und direkter als viele andere Medien. Gerade für Themen wie Demokratie, Zusammenhalt oder gesellschaftliche Verantwortung eignet sich Audio extrem gut: Eine Stimme wirkt persönlich, Diskussionen können nachvollziehbar gemacht werden — das Medium kann polarisierende Themen sensibel transportieren.
2. Geringe Einstiegshürden – großes Wirkungspotenzial
Für viele lokale oder regionale Stationen ist Radio schon etabliert. Mit der Förderung könnten sie Formate starten, die für sie sonst nicht finanzierbar wären — z. B. Podcasts zum Thema Integration, Hörspiele mit gesellschaftlicher Relevanz, lokale Diskussionsformate, Community-Events oder Social-Audio-Kampagnen.
3. Finanzierung für relevante Inhalte – Planungssicherheit inklusive
Mit bis zu 100.000 € Fördermittel lassen sich gut ausgestattete Produktionen realisieren — von Recherche über Technik bis Distribution. Gerade für stationäre oder kleine Sender kann das eine echte Chance sein, Inhalte mit Qualität und Wirkung zu produzieren.
Ideen für mögliche Radioprojekte
- Podcast-Reihe zur lokalen Demokratie – Geschichten, Reportagen, Interviews mit Bürger:innen, Initiativen, Vereinen.
- Interaktive Hörer-Events – Community-Talks, junge Zielgruppen, Beteiligung, Zuhörer-Mitgestaltung.
- Kampagnen gegen Polarisierung – Social-Audio, Mini-Radiosendungen, Hörerbeteiligung, Rückmeldungen.
- Kooperationen mit Vereinen oder Initiativen – lokale Jugendprojekte, Engagement, Ehrenamt, Kultur & Dialog.
Worauf Bewerber achten sollten
- Das Projekt darf noch nicht begonnen haben.
- Bewertungskriterien sind laut Medienanstalt: mediale Relevanz, Beitrag zu Demokratie und Zusammenhalt, Reichweite und nachweisbare Wirksamkeit in der Zielgruppe.
- Antragstellung erfolgt über das digitale Förderportal der Medienanstalt NRW.
Fazit
„Sei laut. Sei klar.“ ist mehr als ein Förderaufruf — es ist eine Einladung zur Verantwortung. Für Radiostationen eröffnet sich eine seltene Gelegenheit: gesellschaftlich relevante Inhalte zu realisieren, bevor Themen überhaupt populär sind. Mit Audio, Nähe und Kreativität kann ein Beitrag geleistet werden — und das mit finanzieller Unterstützung. Wer Radio als Medium für Demokratie und Zusammenhalt sieht, sollte jetzt loslegen.





