Softwareentwicklung wandelt sich gerade radikal. Vibe Coding – also das Erstellen von Websites, Apps oder Tools allein per natürlicher Sprache – wird einer der wichtigsten Marketing- und Produkttrends 2026. Anstatt Code zu schreiben, formuliert man als Auftrag einfach, was man braucht, und eine KI baut daraus klickbare Oberflächen, Funktionen und komplette Interfaces.
Der Begriff wurde 2025 durch Andrej Karpathy geprägt. Seitdem wächst die Zahl der Tools rasant: von Plattformen wie Lovable oder Replit bis hin zu Google AI Studio, das Vibe Coding inzwischen standardmäßig integriert. Die Idee dahinter: Die Hürde zur Softwareentwicklung fällt. Jeder kann digitale Produkte erstellen – schnell, kostengünstig und ohne Programmierkenntnisse.
Warum Vibe Coding gerade für Radiostationen spannend wird
Für Radiosender ist Vibe Coding mehr als ein Techniktrend. Es ist ein Werkzeug, das Geschwindigkeit, Flexibilität und Kreativität massiv erhöht. Statt lange Abstimmungsschleifen mit Agenturen oder Entwicklern zu fahren, können Marketing, Redaktion oder Produktteams selbst kleine digitale Elemente bauen – vom Voting bis zur Eventseite.
Die Vorteile liegen auf der Hand:
- Kampagnen und Aktionen lassen sich extrem schnell online bringen.
- Mini-Tools und Games entstehen ohne lange Entwicklungsphasen.
- Ideen können live im Meeting sichtbar gemacht werden.
- Budget wird geschont, weil für kleine Projekte keine externe Technik nötig ist.
Natürlich ist Vibe Coding nicht für alles geeignet – komplexe Backends, Nutzerverwaltung oder sicherheitsrelevante Daten bleiben klassische Entwicklungsthemen. Aber für viele Web-Elemente, die Radio im Alltag braucht, ist Vibe Coding bereits heute einsetzbar.
Drei konkrete Beispiele für Radiostationen
1. Kampagnen-Landingpages in Minuten erstellen
Neue Morgenshow? Weihnachtsaktion? Hörerreise?
Mit Vibe Coding lassen sich kleine Landingpages in wenigen Minuten erzeugen – komplett responsive, mit Formular, Countdown oder CTA.
Das spart Zeit, beschleunigt Kampagnenstarts und macht Aktionen spontan möglich.
Wichtig: Vor Veröffentlichung immer prüfen, ob Layout, Texte und Datenschutz passen.
2. Gewinnspiel- oder Voting-Tools
Votings gehören zu den beliebtesten Interaktionsformen im Radio – und sind technisch simpel.
Mit einem Prompt wie „Erstelle eine Voting-App mit zwei Songs und Live-Prozentanzeige“ entsteht innerhalb von Minuten ein fertiges Tool. Perfekt für „Song vs. Song“, „Hit des Tages“ oder Schnellaktionen im laufenden Programm.
Wichtig ist die saubere Umsetzung der Datenspeicherung – idealerweise anonym oder DSGVO-konform im Backend der Station.
3. Eventseiten mit Registrierung
Ob Sommerfestival, Studiotour oder Konzerttage – Eventseiten gehören zum Alltag vieler Sender.
Vibe Coding ermöglicht spielend schnell Seiten mit Programminfos, Karten, Anmeldeformular und Bestätigungsfunktion. Die KI baut sogar einfache Maps, Zeitpläne und Bilder ein.
Das erleichtert nicht nur das Marketing, sondern auch Sales-Aktionen, die kurzfristig Landingpages benötigen.
Wo die Grenzen liegen
Auch wenn Vibe Coding beeindruckend schnell Ergebnisse liefert, sind technische Grenzen klar:
- Viele Codestrukturen sind unaufgeräumt und langfristig schwer wartbar.
- Sicherheit ist ein kritischer Faktor – Backend-Systeme müssen professionell geprüft werden.
- Ohne QA können Fehler und logische Brüche unentdeckt bleiben.
- Komplexe Anwendungen, Accounts oder Payments sind derzeit noch nicht realistisch.
Vibe Coding ist also ein sehr guter Prototyping- und Marketing-Beschleuniger – aber kein Ersatz für professionelle Entwicklung in kritischen Systemen.
Warum der Trend 2026 noch wichtiger wird
Vibe Coding passt perfekt zur derzeitigen Dynamik im Media- und Marketinggeschäft:
Mehr Kanäle, mehr Aktionen, mehr Kampagnen – aber weniger Zeit und weniger Budget.
Die Demokratisierung der Softwareentwicklung, die großen Plattformen wie Google oder Replit forcieren, wird Radiosendern helfen, kreativer und agiler zu werden. Ideen können live im Meeting entstehen, als klickbarer Prototyp gezeigt und sofort weiterentwickelt werden.
Und in einer Branche, die von Geschwindigkeit und Innovation lebt, ist genau das ein Wettbewerbsvorteil.
Fazit
Vibe Coding ist kein Hype, sondern eine echte Arbeitserleichterung – vor allem für Radio.
Was früher Tage oder Wochen gedauert hat, lässt sich jetzt in Minuten bauen.
Radiostationen, die Vibe Coding sinnvoll einsetzen – für Kampagnen, Interaktion oder interne Tools – werden 2026 schneller am Markt, kreativer im Team und unabhängiger von externen Ressourcen.
Aber klar: Für kritische Systeme bleibt klassische Entwicklung unverzichtbar.
Vibe Coding ist der Turbo – nicht der Motor.





